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Keywords
- Climate change discourse (1)
- Digitalisierung, KMU, Governance, Mixed-Method-Ansatz (1)
- Interessengruppe, Lobbying, EU-Gesetzgebung, Medienberichterstattung, Salienz (1)
- Neue Arbeitswelten, sharing, hybrid, tätigkeitsorientiert, Geschlechtervergleich, Generationenvergleich, Tätigkeitstyp, Arbeitsfläche, Arbeitsumgebung, Veränderungsprozess, Arbeitsweise, Sharing-Konzept, Arbeitsplatz (1)
- counterpublic (1)
- eco chambers (1)
- networked public sphere (1)
- similarity of discourse (1)
This thesis is an investigation into the climate change discourse in the German networked public sphere with a focus on the climate skeptic counterpublic. It focuses in particular on the hypothesis that a polarizing discourse might lead to a fragmentation of the public sphere and the formation of echo chambers. This overarching research question of this thesis, then, asks how the climate skeptic counterpublic can potentially be integrated in the German networked public sphere and to what extent. The climate change discourse in Germany serves as a suitable example since it is heavily polarized with the mainstream being convinced that dangerous anthropogenic climate change is happening while the skeptic minority rejects the idea of a global warming and / or mankind’s responsibility. In order to understand the possible integration of the skeptic counterpublic in the networked public sphere, three studies were conducted based on the integration dimensions of similarity of discourse, connectivity and collective identity.
In the first study, the German-language climate networked public sphere was mapped with a hyperlink network analysis of over 10,000 climate websites. The results show a highly polarized, almost unconnected discourse and suggest that climate skeptics could even be considered to form an echo chamber in which only climate skeptic and antagonistic messages are being shared. The second study, then, identifies several skeptic frames in the German news medias’ reporting on COP17. However, it can be concluded that climate skeptic messages are barely being included in the media coverage thus showing that skeptics are also excluded in the mass media. In the third study, 10,262 online comments of ten comment sections (four news sites, two climate skeptic blogs, two climate activist blogs, two climate science blogs) were analyzed to look at if and how connected skeptics are on the different sites. The results show that skeptics are highly active in the comment sections and account for over 40 % of the relevant comments. It is further shown that even though there is discussion between mainstream and counterpublic, users from the mainstream react highly critical to skeptic messages.
In sum, this thesis shows that albeit the climate skeptic counterpublic is structurally only barely connected to the mainstream as well as excluded from the mass media, skeptics are very vocal and foster discussions over climate change and climate science. These discussions, even though characterized by the clash of two opposing beliefs, are a sign of integration and show that the fear of an echo chamber that is disconnected from other opinions and, indeed, society is premature.
Die Digitalisierung schreitet voran und verändert unsere Welt. Sie bietet unzählige neue Chancen und Möglichkeiten aber sicherlich genauso viele Risiken und Herausforderungen. In Bezug auf Unternehmen sind diese Chancen und Risiken der Digitalisierung jedoch sehr ungleich zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Großkonzernen zu Ungunsten der KMU verteilt. Gleichzeitig besitzen KMU zudem diverse Nachteile im Bereich der Ressourcenausstattung im Vergleich zu Großkonzernen (Demary u. a. 2016). In Deutschland ist diese Tatsache deswegen von immenser Bedeutung, da mehr als 99% aller Unternehmen der Klasse der KMU angehören und fast zwei Drittel aller Erwerbstätigen innerhalb eines KMU beschäftigt sind (Statistisches Bundesamt 2016a). KMU sind somit zentral für die wirtschaftliche Prosperität Deutschlands.
Die Bundes- und Landesregierungen haben in diesem Zusammenhang beschlossen, die KMU bei der unternehmensinternen Digitalisierung zu unterstützen und nicht alleinig die Kräfte des freien Marktes über den Unternehmenserfolg entscheiden zu lassen.
Basierend auf dem Governancekonzept (Bevir 2011; Stoker 1998) bietet diese Arbeit dann Einblicke in die politischen Prozesse, Inhalte und die Resultate politischen Handelns (Anheier 2013) im Zusammenhang mit der unternehmensexternen Unterstützung der Digitalisierung in KMU.
Die Erkenntnisse basieren zum einen auf inhaltsanalytischen Auswertungen der digitalen Agenden Deutschlands (Bundeskanzleramt und Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 2016), Baden-Württembergs (Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration des Landes Baden-Württemberg 2017) und Bayerns (Bayrisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie 2015) sowie auf Primärdaten einer Online-Befragung von KMU in Baden-Württemberg und Bayern.
So kann gezeigt werden, dass an den digitalpolitischen Governanceinstrumenten der Bundes- und Landesregierungen neben staatlichen auch mannigfaltige nichtstaatliche Akteure beteiligt sind. Länderübergreifend lassen sich diese Governanceinstrumente den Bereichen Infrastruktur, Bildung, Ordnungs- und Rechtsrahmen, Verwaltung und Wirtschaft zuordnen, wobei die befragten KMU den Bereichen Infrastruktur und Ordnungs- und Rechtsrahmen eine herausgehobene Stellung in Bezug auf die Relevanz für ihr Unternehmen beimessen. In diesem Zusammenhang bewerten die KMU insbesondere den flächendeckenden Breitbandausbau sowie die Verbesserung der Cybersicherheit und Cyberabwehr als relevant für den Erfolg ihres Unternehmens.
Jedoch kann über clusteranalytische Verfahren auch gezeigt werden, dass teils erhebliche strukturelle Unterschiede in Bezug auf die Relevanzbewertung der Governancebereiche und Instrumente vorliegen.
Zudem kann diese Arbeit auf Basis einer theoretisch, interdisziplinären Synthese politik- und wirtschaftswissenschaftlicher Theoriestränge unter dem Dach des Governancekonzeptes und anschließender Verwendung regressionsanalytischer Verfahren einen ersten Hinweis darauf geben, dass die Relevanzbewertung unternehmensexterner digitalpolitischer Governanceinstrumente innerhalb deutscher KMU teils maßgeblich von der Ausgestaltung der unternehmensinternen Wertschöpfungskette der Unternehmen abhängt.
Für diese Synthese ist auf politikwissenschaftlicher Seite die Governanceordnung nach Anheier (2013) maßgebend, wobei im Bereich der Wirtschaftswissenschaften auf die Transaktionkostentheorie (Coase 1937; Williamson 1975; Williamson 1985; Williamson 1996), den Resource-Based View (Barney 1991; Penrose 1959; Wernerfelt 1984), den Market-Based View (Porter 1979; Porter 1980; Porter 1985) sowie die Resource-Dependence Theory (Pfeffer und Salancik 1978; Pfeffer und Salancik 2003; Selznick 1949) zurückgegriffen wird.
Das Lobbying von Interessengruppen zu europäischen Gesetzeshaben ist ein zentrales Untersuchungsfeld politikwissenschaftlicher Forschung. Im Mittelpunkt der Forschung stehen hierbei Fragen nach dem Zugang und Einfluss von Interessengruppen auf europäische Entscheidungsprozesse, aber auch nach den angewendeten Strategien und Taktiken im Lobbyingprozess. Die Auswahl der Strategien und Taktiken, die Interessengruppen in politischen Entscheidungsprozessen anwenden, wird durch verschiedene Einflussfaktoren bestimmt. Ein relevanter Kontextfaktor ist hierbei die Salienz der Gesetzesvorhaben oder Issues, zu denen Interessengruppen Lobbyarbeit betreiben. Die Annahme, dass die Salienz von Themen oder Gesetzesvorhaben einen Einfluss auf verwendete Strategien und Taktiken hat, wurde in verschiedenen Studien untersucht. Gewonnene Ergebnisse weisen allerdings in verschiedene Richtungen und sind widersprüchlich.
Diese Arbeit knüpft so an die bestehende Forschung an und untersucht unter Berücksichtigung des Lobbykontextes das Lobbying von deutschen Interessengruppen im Mehrebenensystem der EU bei Gesetzesvorhaben mit einem großen bzw. geringem Grad an Mediensalienz. Ziel der Arbeit ist es zu erfassen, inwiefern die Mediensalienz eines europäischen Gesetzesvorhabens das Vorgehen und die Aktivitäten von Interessengruppen im Lobbying beeinflusst. Daraus ergibt sich folgende leitende Fragestellung der Arbeit: Wie agieren Interessengruppen bei europäischen Gesetzesvorhaben mit einem großen bzw. geringen Grad an Mediensalienz und welchen Einfluss hat die Mediensalienz auf verwendete Lobbyingstrategien und Taktiken von Organisationen?
Die Fragestellung wird in dieser Arbeit aus einer deutschen Perspektive heraus untersucht. Der Untersuchungsgegenstand wurde im Rahmen eines Fallstudiendesigns bearbeitet. Hierbei wurden vier Fälle mit einem unterschiedlichen Grad an Mediensalienz ausgewählt. Die Mediensalienz wurde im Rahmen einer Medienanalyse deutscher Zeitungen (Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung) ermittelt. Bei den untersuchten Fällen handelt es sich um die Verordnungsvorschläge zur (1) EU-Datenschutzgrundverordnung, (2) Geoblocking-Verordnung, (3) Dublin-IV-Verordnung sowie (4) EU-Düngemittelverordnung, die jeweils einen unterschiedlichen Grad an Mediensalienz besitzen. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen von 31 Experteninterviews mit ausgewählten deutschen Interessengruppen, die in diesen vier Fällen aktiv waren. Zusätzliche Dokumente, wie Stellungnahmen, Positionspapiere oder Pressemitteilungen wurden hinzugezogen und im Rahmen einer Dokumentenanalyse ausgewertet. Theoretisch eingebettet ist die Arbeit in den tauschtheoretischen Ansatz von Berkhout (2010). Dieser fasst die Lobbyingaktivitäten von Interessengruppen als Teil der Tauschbeziehungen von Interessengruppen mit politischen Entscheidungsträgern, den Medien sowie Mitgliedern und Unterstützern. Gleichzeitig berücksichtigt er in seinem Ansatz Kontextfaktoren und -bedingungen, die diese Tauschbeziehungen bzw. Aktivitäten beeinflussen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigten, dass die Mediensalienz in den untersuchten Fällen insbesondere bei der Beteiligung der Mitglieder und Unterstützer an den politischen Aktivitäten, bei der Medienarbeit und auch bei der Formulierung von Kommunikationsbotschaften gegenüber politischen Entscheidungs-trägern eine Rolle spielen kann. Allerdings wurde im Verlauf der Arbeit deutlich, dass das Konzept der Mediensalienz erweitert werden muss, um die Aktivitäten von Interessengruppen besser erklären zu können. Hierbei stellten sich die konzeptuellen Überlegungen von Kiousis (2004) als guter Ansatz heraus. Dieser weist der Mediensalienz sowohl externe (Aufmerksamkeit, die ein Thema in den Medien hat sowie Platzierung von Themen) als auch eine interne (Valenz der Berichterstattung) Dimension zu. So zeigte sich in den untersuchten Fällen beispielsweise, dass für Wirtschaftsverbände nicht nur die Aufmerksamkeit, die ein Thema in den Medien genießt für die Aktivitäten von Relevanz ist, sondern auch wie das Thema in den Medien dargestellt wird und inwiefern Darstellungen eigene Positionen und Interessen unterstützen. Darüber hinaus zeigte die Arbeit, dass die Fachmedien eine zentrale Rolle für Interessengruppen im EU-Lobbying spielen. Auf Grundlage der gewonnenen Ergebnisse dieser Arbeit wurde der theoretische Analyserahmen von Berkhout (2010) zu den politischen Aktivitäten von Interessengruppen mit den eigenen Mitgliedern und Unterstützern, mit politischen Entscheidungs-trägern und den Medien sowie gegenüber den Fachmedien durch Annahmen erweitert. Die Arbeit suchte so einen Beitrag zur Forschung zur europäischen Interessenvertretung sowie zur Theoriebildung in diesem Bereich zu leisten.
Um Effizienz- und Effektivitätssteigerungen im Arbeitsalltag voranzutreiben, setzen Unternehmen seit einigen Jahren verstärkt auf neue Arbeitswelten nach dem Sharing-Ansatz. Die Mitarbeiter:innen wählen der Tätigkeit entsprechend die passende Arbeitsumgebung aus und können so allmorgendlich entscheiden, ob sie Flächen für Rückzug, Austausch oder Kollaboration benötigen. Das klassische 2-4-Personen-Büro wird also Schritt für Schritt abgelöst.
Doch die verschiedenen Generationen, Geschlechter und Tätigkeitstypen stellen unterschiedliche Ansprüche an die eigene Arbeitsumgebung und eine pauschale Einordnung aller in die gleiche Arbeitswelt ist nicht zielführend. Vorliegende Studie steigt genau an dieser Stelle ein und untersucht die unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeitenden eines DAX-Unternehmens an die neue Arbeitswelt inklusive Sharing. Hierfür wurde in einem süddeutschen Automobil-Großkonzern eine umfangreiche Befragung mit 1.169 Proband:innen durchgeführt, die von einer „alten“ in eine „neue“ Arbeitswelt umgezogen sind. Die Befragung gibt detaillierte Informationen zur eigenen Wahrnehmung der neuen Arbeitsumgebung, der eigenen Arbeitseffizienz im neuen Arbeitsumfeld sowie zum Veränderungsprozess und der Kommunikationsfähigkeit auf der neuen Fläche. Dabei werden interessante Erkenntnisse gewonnen, die bezogen auf die unterschiedlichen Generationen und Tätigkeitstypen explizite Rückschlüsse auf die unterschiedlichen Arbeitsweisen zulassen.
Mithilfe einer umfangreichen Analyse von nationalen und internationalen Studien aus den Forschungsfeldern der Arbeitsorganisation und den Kommunikationswissenschaften wird eine organisations- und kommunikationswissenschaftlich fundierte analytische Bestandsaufnahme zu Veränderungsprozessen in Arbeitswelten durchgeführt. Strömungen und Einflussfaktoren, die sich mit Change-Management und der Anpassungsfähigkeit in Unternehmen beschäftigen, nehmen Einfluss auf die spätere Ergebnis-Analyse. Auch wird eine kurze historische Einordnung der Veränderung der Büroarbeit – vom Spätmittelalter zur Gegenwart - durchgeführt und eine Übersicht der Begrifflichkeiten gegeben.
Es wird empirisch erhoben, welche Bedürfnisse und Anforderungen an die individuelle Arbeitswelt bei den unterschiedlichen Tätigkeitstypen und Hierarchieebenen, den unterschiedlichen Generationen und Geschlechtern vorhanden sind. Dabei wird die Arbeitseffizienz der einzelnen Tätigkeitstypen in der neuen Arbeitswelt explizit beleuchtet und entsprechende Schlüsse gezogen, welche Typen sich für Arbeitswelten inklusive Sharing eignen oder dies eher weniger tun. Aufgrund der breiten Datenbasis können klare Handlungsempfehlungen abgeleitet und dadurch ein Forschungsbeitrag geleistet werden. Zusätzlich wird der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die neuen Arbeitswelten an mehreren Stellen explizit beleuchtet und fließt in die Diskussion der Ergebnisse mit ein. Auch wenn die Studie bereits deutlich vor Beginn der Rezession stattfand, können relevante Erkenntnisse bezogen auf mobiles Arbeiten, Sharing-Konzepte und zukünftige Anforderungen der Arbeitnehmer:innen an den Arbeitsplatz gewonnen werden.