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Die vorliegende Arbeit setzt sich mit einer besonderen Form der Implementierung
eines Systems des Wissensmanagements im Unternehmen auseinander.
Über den Verlauf von mehr als zwei Jahren wurde die Einführung eines Wissensmanagements
in einem spezifischen Unternehmen beobachtet. Eine Besonderheit
lag im vom beobachteten Unternehmen gewählten Ansatz, der sich
im Wesentlichen aus dem Gedankengut des Systemischen Wissensmanagements,
der Ansätze der Knowledge Networks und der Wissenskooperation sowie
Axiomen der systemischen Organisationsberatung speiste.
Das Unternehmen hatte sich gegen eine top-down gesteuerte Einführung entschieden.
Sein Vorgehen basierte vielmehr auf der Perturbation des Systems
der Organisation zur Stimulierung des Entstehens von Wissenskooperation und
Wissensnetzwerken. So sollten schlussendlich die Vorteile eines optimierten
Umgangs mit Wissen sichtbar und spürbar werden. Dieser wahrnehmbare Nutzen
sollte dann in die Begründung von Projekten und Aktivitäten zur tatsächlichen
Verbesserung des Umgangs mit Wissen münden. Mit dem Ziel, Einblick in
die inneren Mechanismen des Systems der Organisation zu bekommen, beobachtete
der Forscher, welche Form eines Wissensmanagements sich so bilden
würde, und ob sich darüber hinaus auf diese Weise ein steuerbares Konstrukt
eines Wissensmanagements etablieren lassen würde.
Diese Untersuchung gibt Aufschluss darüber, wie eine Organisation mit etablierten
Strukturen und eingeübten Prozessen auf Interventionen reagiert, die
darauf abzielen, sie zu einer Veränderung in ihrem Umgang mit Wissen zu bewegen.
Ferner wird der so beschrittene Weg der Implementierung eines Systems
des Wissensmanagements evaluiert.
Die vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit die Organisationskultur Einfluss auf die Externalisierung impliziten Wissens hat. In einem ersten Schritt wird eine Definition des Begriffes Wissen im wirtschaftswissenschaftlichen Kontext vorgenommen. Weiterhin wird der Stellenwert, den Wissensmanagement in Organisationen hat, umrissen. Es werden die bekanntesten Wissensmanagement-Modelle für Organisationen vorgestellt.
Anhand des Organisationskulturmodells von Edgar Schein wird ein Untersuchungsleitfaden erstellt, der die Aspekte Artefakte, kommunizierte Organisationswerte und darunter liegende Basisannahmen miteinbezieht. Für die Untersuchung wird eine qualitative Fallstudienvorgehensweise gewählt. Ein teilstrukturierter Interviewleitfaden gewährleistet eine sowohl deduktive als auch induktive Theoriengenerierung.
Für die Arbeit werden vier verschiedene Organisationen untersucht. Dabei liegt der Fokus auf den individuellen Fallstudien. Ein direkter Vergleich zwischen den Organisationen ist nur bedingt möglich, da die Organisationen sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle und Branchen- und Marktausrichtungen aufweisen.
Der Schwerpunkt der einzelnen Fallstudien liegt in der Herausarbeitung der jeweiligen vorhandenen Organisationskulturelemente und ihres Einflusses auf die Externalisierung impliziten Wissens. Für alle vier Organisationen werden Empfehlungen erstellt.
Alle vier Organisationen werden zusätzlich in vier theoretischen Organisationskulturmodellen verortet. Dabei werden jeweils die Einflüsse der Aspekte der vier unterschiedlichen Kulturmodelle auf die Externalisierung von Erfahrungswissen diskutiert.
Erste Schlüsse, welche Elemente der Organisationskultur die Externalisierung fördern oder behindern können, werden vorgestellt. Ein Ausblick über den zukünftigen Stellenwert von implizitem Wissen für Organisationen bildet den Abschluss der Arbeit.