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Familienunternehmen stellen weltweit die am häufigsten vorkommende Unternehmensart dar. Führung, Finanzierung und strategischen Ausrichtung spielen in vielen dieser Unternehmen nicht nur ökonomische, sondern auch familienbezogene Aspekte eine wichtige Rolle. Hieraus begründet sich, dass die Aufrechterhaltung der Kontrolle und somit die Steuerung des Familienunternehmens neben der wirtschaftlichen Nutzung für einen Familienverbund eine wichtige Rolle spielen. Wie jedoch auch in anderen Unternehmen, kann es in einem Familienunternehmen durch falsches Management, Krisenzeiten oder Finanzierungsprobleme zu Situationen kommen, in denen es der Familie nicht möglich ist, das Familienunternehmen ohne externe Unterstützung zu führen und zu kontrollieren. Gerät ein Familienunternehmen durch wirtschaftliche Schwierigkeiten in eine Situation, in der die Aufrechterhaltung der vollen Kontrolle über das eigene Unternehmen nicht mehr realisierbar ist, können für die Familie der Verkauf des Unternehmens oder die Unterstützung eines externen Eigenkapitalgebers infrage kommen. Der Wunsch, das Unternehmen über Generationen hinweg in Händen der Familie zu bewahren, scheitert oft an dem bloßen Mangel an (willigen) familieninternen Nachfolgern. Auch aus dieser Notsituation heraus kann es sich ergeben, dass der Ausstieg aus dem Familienunternehmen infrage kommt. Der Verkauf oder die Hereinnahme von Eigenkapital kann in diesen Fällen an bzw. durch einen strategischen Investor erfolgen. Möglich ist jedoch auch, einen Private Equity-Investor in das Familienunternehmen aufzunehmen.
Auf den ersten Blick haben Familienunternehmen, die in der Regel gegenüber Stakeholdern altruistisch geführt sind, und hochprofessionalisierte Private Equity-Gesellschaften oft wenig gemeinsam. Umso interessanter ist somit die Frage, welche Motive ein Private Equity-Investor verfolgt, wenn er sich an einem Familienunternehmen beteiligt oder es sogar vollständig erwirbt. Zugleich stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, welchen Einfluss ein institutioneller Investor auf das frühere Familienunternehmen ausübt und welche Veränderungen in einem Zielunternehmen aufgrund des –teilweise vollständigen– Wegfalls des Familieneinflusses eintreten. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Frage interessant, ob die Abnahme des Familieneinflusses negative Folgen für das Unternehmen hat, ob also geschlussfolgert werden kann, dass ein Unternehmen, das sich in Händen von Unternehmerfamilien befindet, effizienter wirtschaftet, oder ob das genaue Gegenteil der Fall ist. Hierdurch lassen sich zum einen Aussagen darüber treffen, welche Verbesserungspotentiale in einem Familienunternehmen bestehen, die durch einen professionellen, renditeorientierten Investor ausgenutzt werden, aber auch, welchen Mehrwert Familien in einem Unternehmen möglicherweise generieren.
Durch eine Betrachtung verschiedener Gruppen von Familienunternehmen, die sich auf Grundlage der operativen und finanziellen Situation des Zielunternehmens ergeben, sowie durch Betrachtung verschiedener Vorgehensweisen des Investors im Zuge des Buyouts, kann zudem untersucht werden, welche unterschiedlichen Motive und Auswirkungen sich aus diesen Faktoren für den Private Equity-Investor und das Familienunternehmen ergeben. Untersucht werden sowohl die Motive als auch die Entwicklungen der Zielunternehmen nach dem Buyout anhand eines hand-gesammelten Datensatzes, bestehend aus Familienunternehmen, die in den Jahren von 2000 bis 2009 einen Buyout durch einen Private Equity-Investor durchlaufen haben. Hierbei werden sowohl gesamte Jahresabschlüsse als auch Informationen zu der Zusammensetzung des Gesellschafterkreises, des Managements und eines eventuell bestehenden Kontrollgremiums zur Analyse herangezogen. Auf Grundlage dieser Daten ergibt sich ein klares Bild darüber, in welche Arten von Familienunternehmen Private Equity-Gesellschaften in Deutschland investieren und welche Auswirkungen die Buyouts auf die Zielunternehmen unter verschiedenen Bedingungen haben. Abschließend wird die Frage geklärt, welche Faktoren aus Sicht des Investors dafür entscheidend sind, dass die Transaktion erfolgreich verläuft. In Bezug auf die Investitionen von Private Equity-Gesellschaften werden in der Literatur aufgrund der deutlich höheren Verfügbarkeit vornehmlich Public-to-Private-Transaktionen analysiert und anhand dieser Theorien der Einfluss und die Motivlage von Private Equity-Gesellschaften untersucht. Diese Art der Transaktion macht im Bereich Private Equity jedoch nur einen sehr geringen Teil aus. Die Motivlage und die Auswirkungen des Investments in ein Familienunternehmen wurden aufgrund der hohen Verschwiegenheit dieses Unternehmenstyps und daraus folgenden geringen Verfügbarkeit an empirisch auswertbaren Daten bisher nicht untersucht. Diese Forschungslücke soll in der vorliegenden Arbeit mithilfe empirischer Analysen der Ziel-Familienunternehmen geschlossen werden.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich der deutsche Bankenmarkt in einem anhaltenden Veränderungsprozess. Der damit einhergehende Strukturwandel auf Basis sich verändernder Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen der Finanzkrise haben zu einer beschleunigten Abnahme von Kundenloyalität geführt, die das Privatkundengeschäft von Banken vor enorme Herausforderungen stellt. Darüber hinaus weist die Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung zu diesem Themengebiet erhebliche Defizite auf, woraus sich sowohl für die Wissenschaft als auch für die Unternehmenspraxis ein hoher Forschungsbedarf ableiten lässt.
Vor diesem Hintergrund wurde das übergeordnete Ziel dieser Arbeit definiert, einen Beitrag zu leisten, um die Einflussfaktoren für den Erhalt und Aufbau von Bankloyalität besser zu verstehen und dabei insbesondere die Rolle der Reputation von Banken als Loyalitätsdeterminante zu untersuchen. Im Ergebnis werden auf Basis der Unterschiede zwischen den drei Bankensäulen im deutschen Privatkundengeschäft nach Bankengruppen differenzierte Handlungsempfehlungen für die Unternehmenspraxis abgeleitet.
Die vorliegende Arbeit liefert eine erste empirische Untersuchung zum Einsatz digitaler Medien in der Aus- und Weiterbildung von Fahrlehrern und zeigt anhand einer Fallstudie zur internetgestützten Videoreflexion auf, welche Chancen, aber auch Hürden hier bestehen.
Die Hauptaufgabe von Fahrlehrern ist es, Fahrschüler zu sicheren, verantwortungsvollen und umweltbewussten Verkehrsteilnehmern auszubilden. Dafür benötigen Fahrlehrer Lehrkompetenz, die sie bereits in ihrer Ausbildung erwerben sollten. Jedoch fehlen in der Fahrlehrerausbildung bislang bewährte, standardisierte Methoden der Lehrkompetenzförderung. Aus dem Kontext der Lehrerbildung ist bekannt, dass die Reflexion eigener und fremder Unterrichtsvideos eine gute Methode darstellt, die Lehrkompetenz (angehender) Lehrpersonen zu fördern. Digitale Medien ermöglichen eine schnelle und einfache Bereitstellung der Unterrichtsaufnahmen über Online-Plattform sowie eine internetgestützte Videoreflexion mittels Videoannotation. Die Implementation solcher moderner Ansätze gestaltet sich in der Praxis jedoch oft schwierig: Innerhalb einer Einrichtung müssen unterschiedliche Dimensionen, Ebenen und Einflussfaktoren berücksichtigt werden, um eine nachhaltige Implementation einer Innovation zu ermöglichen. Gerade in der Fahrlehrerausbildung stellt dies eine Herausforderung dar, weil bislang keine empirischen Erkenntnisse zum Einsatz digitaler Medien in diesem Kontext vorliegen.
Vor diesem theoretisch erarbeiteten Hintergrund wird im empirischen Teil der Dissertation anhand einer qualitativen Fallstudie mit vier Fällen aus drei Ländern die Implementation der internetgestützten Videoreflexion in der Fahrlehrerausbildung untersucht. Es wird betrachtet, inwiefern sich das Konzept zum Einsatz der internetgestützten Videoreflexion in der Aus- und Weiterbildung von Fahrlehrern implementieren lässt und welcher individuelle sowie organisationale Mehrwert daraus entsteht.
Die Ergebnisse der Fallstudie zeigen, dass in keinem der vier untersuchten Fälle die internetgestützte Videoreflexion nachhaltig in die Aus- und Weiterbildung von Fahrlehrern implementiert wurde, obwohl alle Beteiligten einen Mehrwert in der Videoarbeit sehen. In der Praxis zeigten sich unterschiedliche Schwierigkeiten und Hürden: Oftmals gab es keine klare Struktur der Einsatzkonzepte und keine feste Integration der Videoarbeit in den Lehrplan der Ausbildung. Darüber hinaus hat keine der beteiligten Einrichtungen ein ökonomisches Modell entwickelt und ihre Strukturen und Rahmenbedingungen dauerhaft so verändert, dass eine nachhaltige Implementation der internetgestützten Videoreflexion in die Aus- und Weiterbildung von Fahrlehrern möglich wäre. Letztendlich stellt die Struktur der Fahrlehrerausbildung eine Hürde dar: Die gesetzlichen Vorgaben lassen kaum Spielraum, neue Angebote in die Ausbildung zu integrieren, gerade wenn es um virtuelle Elemente geht.