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Keywords
- Technologien, Innovation, Innovationsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit, Innovationswettbewerbe, Organisation, organisationale Distanz, Erfahrungswissen, unternehmerische Gelegenheiten (1)
- Wissen, systemisches Wissensmanagement, Wissensnetzwerke, Wissenskooperation, Implementierbarkeit, Unternehmen, Organisationsstruktur, Organisationsberatung (1)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit einer besonderen Form der Implementierung
eines Systems des Wissensmanagements im Unternehmen auseinander.
Über den Verlauf von mehr als zwei Jahren wurde die Einführung eines Wissensmanagements
in einem spezifischen Unternehmen beobachtet. Eine Besonderheit
lag im vom beobachteten Unternehmen gewählten Ansatz, der sich
im Wesentlichen aus dem Gedankengut des Systemischen Wissensmanagements,
der Ansätze der Knowledge Networks und der Wissenskooperation sowie
Axiomen der systemischen Organisationsberatung speiste.
Das Unternehmen hatte sich gegen eine top-down gesteuerte Einführung entschieden.
Sein Vorgehen basierte vielmehr auf der Perturbation des Systems
der Organisation zur Stimulierung des Entstehens von Wissenskooperation und
Wissensnetzwerken. So sollten schlussendlich die Vorteile eines optimierten
Umgangs mit Wissen sichtbar und spürbar werden. Dieser wahrnehmbare Nutzen
sollte dann in die Begründung von Projekten und Aktivitäten zur tatsächlichen
Verbesserung des Umgangs mit Wissen münden. Mit dem Ziel, Einblick in
die inneren Mechanismen des Systems der Organisation zu bekommen, beobachtete
der Forscher, welche Form eines Wissensmanagements sich so bilden
würde, und ob sich darüber hinaus auf diese Weise ein steuerbares Konstrukt
eines Wissensmanagements etablieren lassen würde.
Diese Untersuchung gibt Aufschluss darüber, wie eine Organisation mit etablierten
Strukturen und eingeübten Prozessen auf Interventionen reagiert, die
darauf abzielen, sie zu einer Veränderung in ihrem Umgang mit Wissen zu bewegen.
Ferner wird der so beschrittene Weg der Implementierung eines Systems
des Wissensmanagements evaluiert.
Technologien haben für Unternehmen vieler Branchen zweifelsohne einen großen Einfluss
auf ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Die meisten Technologien haben
das Potenzial, in einer Vielzahl von verschiedenen Anwendungen einen Nutzen zu stiften.
Häufig werden aber unternehmerische Gelegenheiten auf Basis bestehender Technologien
nicht erkannt. Somit besteht ein Bedarf an Ansätzen und Methoden, die bei der Identifikation
technologiebasierter unternehmerischer Gelegenheiten unterstützen.
Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Dissertation untersucht, inwiefern
Innovationswettbewerbe für die Identifikation neuer unternehmerischer Gelegenheiten
auf Basis bestehender Technologien eingesetzt werden können und wovon Neuheit und
Umsetzbarkeit der identifizierten Gelegenheiten abhängen.
Bei der empirischen Untersuchung der vorliegenden Forschungsarbeit handelte es sich
um ein Feldexperiment, das in Form eines Innovationswettbewerbes in einem Spezialchemiekonzern
durchgeführt wurde und bei dem sowohl technologische, individuelle als
auch organisationale Einflussfaktoren auf Neuheit und Umsetzbarkeit der identifizierten
Anwendungen untersucht wurden: Bezüglich der technologischen Eigenschaften zeigt
sich, dass verschiedene Technologietypen unterschiedlich beschrieben werden müssen,
um die erfolgreiche Identifikation neuer unternehmerischer Gelegenheiten zu unterstützen.
Auf der Ebene des individuellen Erfahrungswissens ist insbesondere das ausbildungsbezogene
Erfahrungswissen ausschlaggebend dafür, ob eine Person neue unternehmerische
Gelegenheiten identifiziert oder nicht. Hinsichtlich der organisationalen Distanz
weisen die von Personen innerhalb der organisationalen Grenzen identifizierten Gelegenheiten
höhere Neuheitswerte auf als die von Personen außerhalb der organisationalen
Grenzen identifizierten.
In Summe zeigt sich, dass Innovationswettbewerbe einen vielversprechenden Ansatz für
die Identifikation unternehmerischer Gelegenheiten auf Basis bestehender Technologien
darstellen, der sowohl eine weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung als auch den
weiteren Einsatz in der Praxis verdient hat.