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- 2020 (1)
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Keywords
- Künstlerische Episteme, Didaktik, Rhetorik, soziale Räume, Hochschule, Universität, Emanzipation, Intuition, Heuristik, personale und interpersonale Entwicklungsmöglichkeiten, künstlerische Wissensproduktion, Transfer, Kreativimperativ, Wissensmodelle (1) (remove)
Den Künsten wird spätestens seit der Renaissance eine besondere Vertrautheit mit der Welt zugesprochen; ein Wissen, das auf Gefühl, eine tiefe Empfindsamkeit und einen persönlichen Weltbezug zurückgeht. Ihre Erfahrung und ihre Sicht der Dinge verstehen sie in Materialien, Objekten, Musik und performativen Gesten zu transportieren und zu speichern. Künstlerische Praktiken und Produktionsformen verbinden darüber hinaus Wissen mit Tätigkeit. Auf dieser Grundlage wird ihnen in unterschiedlichen Bildungskontexten eine besondere Wirkung hinsichtlich personaler und interpersonaler Entwicklungsmöglichkeiten zugesprochen. Sie haben daher sowohl im Kontext handlungsorientierter Managementtheorien, allgemein- und zivilgesellschaftlicher Bildungskonzepte als auch in Bezug auf die Ausbildung von Forschungskompetenzen im wissenschaftlichen Umfeld Konjunktur.
Die vorliegende Arbeit befasst sich unter diesen Gesichtspunkten mit der Vermittlung künstlerischer Episteme an Hochschulen und Universitäten. Dabei werden Hochschulprogramme in den Blick genommen, welche Kunst- und Design-Praktiken in Lehrformate jenseits künstlerischer Ausbildungsgänge integrieren. So wird insbesondere gefragt, auf welche Weise sich ökonomische und betriebswirtschaftliche Fachdiskurse Konzepte künstlerischer Wissensproduktion aneignen und mit welchen Begründungen und Praktiken der Transfer geschieht. Nicht zufällig rücken gerade in Zeiten des Kreativimperativs künstlerische und damit Individuum-bezogene Wissensmodelle in den Fokus von Hochschulbildung. Die dazugehörigen Formate, Theorien und Vermittlungsformen sind jedoch vielfältig. Es stellt sich die Frage, ob hier tatsächlich neue Ausbildungskonzepte zum Einsatz kommen oder ob sich lediglich die Strategien verändert haben, durch welche ökonomisches Handeln und Führung gerechtfertigt werden. Die Untersuchung legt das Augenmerk dabei nicht nur auf Didaktik und Rhetorik, sondern auch auf die Untersuchung sozialer Räume, als welche Hochschulen und Universitäten begriffen werden.