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Im Arbeitsleben wird das Verfolgen moralischer Ziele oftmals durch Hindernisse und Risiken erschwert. Mitarbeiter, die Moral Courage aufweisen, setzen sich auch bei Gegenwind und Schwierigkeiten aktiv für moralische Werte ein und können daher eine wichtige Basis für die ethische Stärke von Unternehmen darstellen. In der vorliegenden Arbeit wird einerseits ein neues Messinstrument zur Erfassung von Moral Courage am Arbeitsplatz vorgestellt, die Moral Courage at the Workplace Scale (MCWS), und andererseits werden begünstigende und hinderliche Faktoren für Moral Courage untersucht. Die MCWS zeugte in mehreren Studien von guten psychometrischen Eigenschaften sowie konvergenter und divergenter Validität. Es handelt sich um die erste Skala, welche Moral Courage am Arbeitsplatz in verschiedenen, voneinander abgrenzbaren Situationsarten erfasst: dem Eingreifen bei unethischen Handlungen von Kollegen, dem Eingreifen bei unethischen Handlungen von Vorgesetzten, dem Weigern bei unethischen Anweisungen, dem Zugeben von Fehlern, und dem Verfolgen von Ideen. In einem weiteren Forschungsprojekt wurde mit Hilfe kurzer schriftlicher Szenarien ermittelt, wie stark die in einer Situation empfundene Selbstwirksamkeit und die vorhandenen positiven antizipierten Emotionen für die Ausführung und negativen antizipierten Emotionen für die Unterlassung einer moralisch couragierten Handlung mit der Handlungsbereitschaft zusammenhängen. Die Höhe negativer Konsequenzen für den Handelnden wurde in den Szenarien experimentell manipuliert. Selbstwirksamkeit, positive und negative antizipierte Emotionen erwiesen sich in dieser Studie als begünstigende Faktoren und das Risiko für negative Konsequenzen als hinderlicher Faktor für die Bereitschaft, moralisch couragiert zu handeln. Positive antizipierte Emotionen konnten zudem den negativen Einfluss des Risikos auf die Handlungsbereitschaft abfedern. Implikationen dieser Ergebnisse für die Förderung von Moral Courage in Unternehmen werden dargestellt.
Employees of public sector organizations serve as the backbone of democratic societies, making decisions that shape how and for whom vital public services are delivered. Public employees influence the realization of political goals and provide basic public goods as well as critical infrastructure. They are of high societal relevance as they represent the “human face of the state” and should incorporate public values to enable, serve, and protect the democratic system and the rule of law. According to the United Nations’ Sustainable Development Goal 16, effective public institutions must pay attention to employees as their most critical resource.
The public sector––the largest or among the largest employers in most countries––faces a looming human resource crisis. Public employers face the need to replace a wave of baby boomers retiring and a decline in the number of people interested in working in the public sector. The COVID-19 pandemic highlights the shortage of professionals and leaders in the example of critical infrastructure such as public health authorities, hospitals, and social services.
As a major field of research and practice, public human resource management (HRM) aims to understand these challenges and develop adequate coping strategies. However, the field faces relevant research gaps. Among other factors, the current scientific understanding is limited regarding the role of differences amongst organizational types in the public sector. Although previous research indicates the role of organizational goals and publicness dimensions for human resource practices in general, there is a lack of understanding to what extent the effects of motivation and pay dispersion differ, for example, between public administrations and state-owned enterprises (SOEs).
The goal of this dissertation is to enhance the theoretical understanding of the role of motivation and pay dispersion for performance and recruitment focusing on differences amongst organizational types in the public sector, to derive theoretical perspectives on an integrated steering of human resources of public administration and SOEs.
Overall, this dissertation highlights three contributions of the four included articles. First, it shows the important conceptual role of SOEs as research objects and offers approaches to further integrate SOEs as research objects in public HRM, taking into account the different institutional arrangements of public service provision, as organizational goals and publicness can be crucial and insightful determinants for motivation and pay dispersion. Second, the presented work offers new theoretical approaches and field-experimental insights for the under-researched public sector recruitment literature. Third, it derives theoretical perspectives on an integrated steering of human resources of public administration and SOEs as well as implications for future research on motivation and pay dispersion as major factors for performance and recruitment in public sector organizations.
In der vorliegenden Arbeit wurden geschlechtsabhängige Unterschiede in der Wahrnehmung und Bewertung von moralischen Kompromissen im Wirtschaftskontext untersucht. Dabei wurde vor dem Hintergrund des weiblichen Führungskräftemangels in Deutschland das Ziel verfolgt, einen neuen, wissenschaftlich fundierten Erklärungsansatz dafür zu finden, warum Frauen in Deutschland seltener Karriere im Wirtschaftskontext machen und weniger Führungspositionen übernehmen, auch wenn sie die relevanten Voraussetzungen für entsprechenden Rollen erfüllen. Basierend auf bisherigen Forschungsarbeiten zu geschlechtsabhängigen Unterschieden im Umgang mit moralischen Kompromissen, wurde im Rahmen von drei Studien die These untersucht, dass sich Frauen deswegen seltener für Karrieremöglichkeiten im Wirtschaftskontext interessieren, weil sie dann antizipieren, mit moralischen Kompromissen konfrontiert zu sein und diese stärker ablehnen als Männer.
In Studien 1 und 2 konnte festgestellt werden, dass Frauen im Vergleich zu Männern signifikant größere Probleme mit Zugeständnissen bei moralischen Werten äußerten. Männer sahen hingegen einen höheren Geschäftssinn in moralischen Kompromissen, was durch die Identifikation mit agentischen Werten verstärkt wurde. Bei der Untersuchung der Annahme, dass genau diese geschlechtsabhängigen Unterschiede in der Wahrnehmung und Bewertung von moralischen Kompromissen ein geringeres Interesse von Frauen an Karrieremöglichkeiten im Wirtschaftskontext erklären würden, zeigte sich in Studie 3, dass sich Frauen und Männer in ihrem direkt geäußerten Interesse an Jobpositionen im Wirtschaftskontext nicht signifikant voneinander unterschieden. Es konnte allerdings festgestellt werden, dass insbesondere Frauen moralische Bedenken äußerten und im Vergleich zu Männern seltener davon ausgingen, in entsprechenden Positionen authentisch sein zu können als auch einen geringeren Perceived Person-Organization Fit sahen als Männer, was das Interesse an den beschriebenen Karrieremöglichkeiten indirekt minderte.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie liefern damit in zweierlei Hinsicht einen praxis-relevanten und ergänzenden Beitrag zu bisherigen Forschungsarbeiten: Zum einen konnte gezeigt werden, dass Frauen im deutschen Kulturraum moralische Kompromisse im Wirtschaftskontext problematischer einschätzen als Männer und diesen geringeren Geschäftssinn zusprechen. Zum anderen kann angenommen werden, dass Frauen sich ebenso wie Männer zunehmend vorstellen können, im Wirtschaftskontext zu arbeiten, auch wenn potenziell moralische Kompromisse eingegangen werden müssen. Die dabei bestehenden Bedenken weisen allerdings darauf hin, dass Frauen größere Schwierigkeiten haben, sich in entsprechenden Jobs einzubringen und möglicherweise auch deswegen seltener im Wirtschaftskontext Karriere machen als Männer.
Basierend auf diesen Ergebnissen wird abschließend diskutiert, welche Stärken Frauen aufgrund ihrer moralischen Haltung im Zusammenhang mit Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation in Unternehmen einbringen können. Dabei wird mit dem Fokus auf den unterstützenden Einsatz von künstlicher Intelligenz bei Personalentscheidungen begründet, dass sich insbesondere Frauen aufgrund ihrer moralischen Haltung bei Entscheidungen im Unternehmenskontext eher an moralischen Werten orientieren, häufiger das Potenzial haben, einen ethischen Führungsstil anzuwenden, und somit einen gewissenhaften und effektiven Einsatz von algorithmischen Entscheidungssystemen begünstigen. Vor dem Hintergrund der Annahme, dass die Orientierung an moralischen Werten die Voraussetzung eines verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Innovationen und künstlicher Intelligenz ist, um sozio-ökonomischen erfolgreich zu sein, wird daher argumentiert, dass sich ein kritischer Anteil von Frauen auf allen Führungsebenen positiv auf zentrale wirtschaftliche Wettbewerbsfaktoren im Rahmen der digitalen Zukunft von Unternehmen auswirkt.
This dissertation is dedicated to extending scholarly understanding of organizational transformation in the context of disruptive change. For this purpose, three independent studies explore both organizational- and individual-level aspects of organizational transformation. In doing so, this dissertation integrates two literature streams – disruptive innovation theory and organizational identity. Study 1 lays the ground by providing a descriptive, thematic analysis of organizational transformation induced by digital innovations and technologies. The paper systematically reviews 58 articles to critically assesses where, how and by whom research on digital transformation is conducted and how it unfolds at the organizational level. Studies 2 and 3 are located at the intersection of disruptive innovation adoption and organizational identity in the context of incumbent firms. Both studies apply an inductive, field-based single case design and primarily build on qualitative data gathered from 39 (Study 2) and 35 (Study 3) semistructured personal interviews at a major German car manufacturer. Study 2 examines how organizational identity change unfolds in an incumbent attempting to adopt multiple different disruptions at the same time, while Study 3 moves more towards the individual-level and attempts to understand how and why organizational members respond heterogeneously to disruption. Overall, this dissertation contributes in the following ways: (1) Studies 1 and 2 extend the conceptual- and organizational-level knowledge of disruptive innovation adoption during organizational transformation. In particular, Study 2 shows that different drivers of identity-induced organizational transformation become observable, dependent on the nature of a disruption, (2) Studies 2 and 3 extend the individual-level knowledge of organizational member’s attitudes and behavior during identity-threatening organizational transformation. For this purpose, Study 3 develops a typology which gives evidence for the existence of three types of member’s sensitivities and shows that identity and knowledge function as cognitive frames of reference to interpret change, whereas culture is seen as a contextual factor to support the transformation of identity and knowledge.
Das Lobbying von Interessengruppen zu europäischen Gesetzeshaben ist ein zentrales Untersuchungsfeld politikwissenschaftlicher Forschung. Im Mittelpunkt der Forschung stehen hierbei Fragen nach dem Zugang und Einfluss von Interessengruppen auf europäische Entscheidungsprozesse, aber auch nach den angewendeten Strategien und Taktiken im Lobbyingprozess. Die Auswahl der Strategien und Taktiken, die Interessengruppen in politischen Entscheidungsprozessen anwenden, wird durch verschiedene Einflussfaktoren bestimmt. Ein relevanter Kontextfaktor ist hierbei die Salienz der Gesetzesvorhaben oder Issues, zu denen Interessengruppen Lobbyarbeit betreiben. Die Annahme, dass die Salienz von Themen oder Gesetzesvorhaben einen Einfluss auf verwendete Strategien und Taktiken hat, wurde in verschiedenen Studien untersucht. Gewonnene Ergebnisse weisen allerdings in verschiedene Richtungen und sind widersprüchlich.
Diese Arbeit knüpft so an die bestehende Forschung an und untersucht unter Berücksichtigung des Lobbykontextes das Lobbying von deutschen Interessengruppen im Mehrebenensystem der EU bei Gesetzesvorhaben mit einem großen bzw. geringem Grad an Mediensalienz. Ziel der Arbeit ist es zu erfassen, inwiefern die Mediensalienz eines europäischen Gesetzesvorhabens das Vorgehen und die Aktivitäten von Interessengruppen im Lobbying beeinflusst. Daraus ergibt sich folgende leitende Fragestellung der Arbeit: Wie agieren Interessengruppen bei europäischen Gesetzesvorhaben mit einem großen bzw. geringen Grad an Mediensalienz und welchen Einfluss hat die Mediensalienz auf verwendete Lobbyingstrategien und Taktiken von Organisationen?
Die Fragestellung wird in dieser Arbeit aus einer deutschen Perspektive heraus untersucht. Der Untersuchungsgegenstand wurde im Rahmen eines Fallstudiendesigns bearbeitet. Hierbei wurden vier Fälle mit einem unterschiedlichen Grad an Mediensalienz ausgewählt. Die Mediensalienz wurde im Rahmen einer Medienanalyse deutscher Zeitungen (Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung) ermittelt. Bei den untersuchten Fällen handelt es sich um die Verordnungsvorschläge zur (1) EU-Datenschutzgrundverordnung, (2) Geoblocking-Verordnung, (3) Dublin-IV-Verordnung sowie (4) EU-Düngemittelverordnung, die jeweils einen unterschiedlichen Grad an Mediensalienz besitzen. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen von 31 Experteninterviews mit ausgewählten deutschen Interessengruppen, die in diesen vier Fällen aktiv waren. Zusätzliche Dokumente, wie Stellungnahmen, Positionspapiere oder Pressemitteilungen wurden hinzugezogen und im Rahmen einer Dokumentenanalyse ausgewertet. Theoretisch eingebettet ist die Arbeit in den tauschtheoretischen Ansatz von Berkhout (2010). Dieser fasst die Lobbyingaktivitäten von Interessengruppen als Teil der Tauschbeziehungen von Interessengruppen mit politischen Entscheidungsträgern, den Medien sowie Mitgliedern und Unterstützern. Gleichzeitig berücksichtigt er in seinem Ansatz Kontextfaktoren und -bedingungen, die diese Tauschbeziehungen bzw. Aktivitäten beeinflussen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigten, dass die Mediensalienz in den untersuchten Fällen insbesondere bei der Beteiligung der Mitglieder und Unterstützer an den politischen Aktivitäten, bei der Medienarbeit und auch bei der Formulierung von Kommunikationsbotschaften gegenüber politischen Entscheidungs-trägern eine Rolle spielen kann. Allerdings wurde im Verlauf der Arbeit deutlich, dass das Konzept der Mediensalienz erweitert werden muss, um die Aktivitäten von Interessengruppen besser erklären zu können. Hierbei stellten sich die konzeptuellen Überlegungen von Kiousis (2004) als guter Ansatz heraus. Dieser weist der Mediensalienz sowohl externe (Aufmerksamkeit, die ein Thema in den Medien hat sowie Platzierung von Themen) als auch eine interne (Valenz der Berichterstattung) Dimension zu. So zeigte sich in den untersuchten Fällen beispielsweise, dass für Wirtschaftsverbände nicht nur die Aufmerksamkeit, die ein Thema in den Medien genießt für die Aktivitäten von Relevanz ist, sondern auch wie das Thema in den Medien dargestellt wird und inwiefern Darstellungen eigene Positionen und Interessen unterstützen. Darüber hinaus zeigte die Arbeit, dass die Fachmedien eine zentrale Rolle für Interessengruppen im EU-Lobbying spielen. Auf Grundlage der gewonnenen Ergebnisse dieser Arbeit wurde der theoretische Analyserahmen von Berkhout (2010) zu den politischen Aktivitäten von Interessengruppen mit den eigenen Mitgliedern und Unterstützern, mit politischen Entscheidungs-trägern und den Medien sowie gegenüber den Fachmedien durch Annahmen erweitert. Die Arbeit suchte so einen Beitrag zur Forschung zur europäischen Interessenvertretung sowie zur Theoriebildung in diesem Bereich zu leisten.
Die Ernährungswirtschaft ist durch ein hohes Maß an Produktdifferenzierung gekennzeichnet. Mit zunehmendem Wettbewerb in nationalen und internationalen Märkten stehen viele Unternehmen der Branche und ihre Produkte unter Veränderungsdruck. Dieser Veränderungsdruck adressiert vornehmlich mittelständische Unternehmen der Branche, da global tätige Konzerne mit den nötigen Ressourcen schneller auf Veränderungen reagieren können bzw. diese sogar initiieren. Ursache für diesen stark ausdifferenzierten Markt in der Ernährungswirtschaft und die daraus resultierende Produktvielfalt ist in den vielschichtigen und sich teils stark ändernden Verzehrgewohnheiten der Verbraucher industrialisierter Länder zu sehen. Auf die veränderten Verzehrgewohnheiten von Verbrauchern reagieren Unternehmen der Ernährungswirtschaft mit Produktinnovationen. Der Handel wird häufig als vermeintlicher Gatekeeper von der Industrie verstanden, der neben seiner Filterfunktion, (zu) hohe Anforderungen an die Produktinnovation der Unternehmen stellt und auch durch Handelsmarken als Wettbewerber in einer Art Doppelfunktion in Erscheinung tritt. Dem Handel ebenfalls zuzuordnen ist der Point of Sale. Hier trifft der Verbraucher seine Kaufentscheidungen direkt am Verkaufsregal. Gerade mittelständische Unternehmen haben hier die einzige Plattform, um für den Verbraucher in die Sichtbarkeit zu treten, mit Marken, die meistens keine große Kraft entfalten. Die Dissertation zielt daher darauf ab, die Muster beider Seiten, also Verbraucher und Unternehmen im Zusammenhang von Produktinnovationen zu untersuchen. Dabei werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die zu einer Optimierung von Produktinnovationen in mittelständischen Unternehmen der Ernährungswirtschaft beitragen.
Being a next generation member in an enterprising family is accompanied by a central question: What is my role within the enterprising family and why? Taking a unified systems perspective, this dissertation thesis focuses on the next generation in enterprising families and their entrepreneurial roles within the orchestration of three elements: the individual, the family and the business. Taking into account that those three elements constantly influence each other and change over time, this dissertation thesis introduces a more holistic understanding of the next generation in enterprising families. Using a multiple-role approach conceding that the next generation can have more roles within the enterprising family next to being the successor, this dissertation thesis encompasses three studies on overall 413 next generation members focusing on their entrepreneurial roles within the family business and new venture context. This dissertation thesis uses different methodological (quantitative and qualitative) and theoretical approaches (family, social cognition and organizational behavior science) to address the limited knowledge about the different roles of the next generation within the enterprising family. Study 1 focuses on the family business versus new venture context and aims at understanding how the intentions and actions of entrepreneurial roles of the next generation emerge and develop over
time. Study 2 investigates the entrepreneurial roles of the next generation within the family
business and how it shapes their strategic decision making within this context. Study 3
researches the role of the next generation as a founder of an own venture, and how the
enterprising family shapes the venture creation process. By that, this dissertation thesis
contributes to: (1) obtaining a better understanding of the family side in entrepreneurship, which becomes especially well-observable from the (to date) under-researched perspective of the next generation in enterprising families, (2) creating a common understanding that the next generation can have entrepreneurial roles within the enterprising family beyond being the successor in the family business, which offers the opportunity to understand how
entrepreneurial behavior develops within life stages and life cycles of a family and how
entrepreneurship is transferred through generations, (3) emphasizing the relevance of the next generation within the family as well as the business side in investigating the potential
entrepreneurial capacity of enterprising families and their business initiatives contributing to theory building on enterprising families, and (4) providing further research aspirations
concerning the next generation and their roles in enterprising families, including ideas for future research on how to assess the entrepreneurial roles of the next generation within the enterprising family.
Investitionsasymmetrien und Corporate Governance auf Unternehmensebene - ein Europäisches Profil
(2020)
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Untersuchung Europäischer Unternehmen im Hinblick auf Asymmetrien ihrer Investitionstätigkeit. Dieses Phänomen kann durch individuelle Finanzierungsstrukturen, eine konzentrierte Eigentümerstruktur oder eine Börsennotation begünstigt werden.
Prinzipal-Agenten-Beziehungen sind im Zusammenwirken des Managements und der Eigentümer eines Unternehmens notwendigerweise gegeben, was nahelegt, dass besonders kapitalmarktorientierte Unternehmen einen höheren Druck verspüren, kurzfristige Maßgrößen des Unternehmenserfolgs zu Lasten der langfristigen Entwicklung zu bevorzugen. Dieser Effekt sollte mit steigendem Streubesitzanteil umso stärker ausgeprägt sein.
Der Hauptbeitrag der vorliegenden Arbeit zum aktuellen Stand der Forschung liegt in ihrem alternativen Blickwinkel auf derartige Asymmetrien begründet, der als Untersuchungsgegenstand weniger die Gesamtinvestition, sondern sich in differenzierter Weise unsicheren oder besonders langfristigen Investitionen widmet.
Weitgehend unabhängig von Größen- und Industrieeffekten, zeigen Kapitalmarktorientierung und Investitionstätigkeit tatsächlich einen messbaren Zusammenhang, welcher gerade für unsichere Investitionsarten deutlich beobachtet werden kann. Privat gehaltene Unternehmen lassen außerdem eine Langfristorientierung erkennen. Langandauernde Bank- und Finanzierungsbeziehungen können diesen Effekt fördern.
Höhere relative Investitionen sowie Anpassungsreaktionen an die verfügbare Liquidität legen letzten Endes den Schluss nahe, dass eine Kapitalmarktorientierung die strategischen Ziele und Beweggründe einer Investition zu Gunsten myopischen und kurzfristigen Verhaltens verschiebt.
Die Digitalisierung schreitet voran und verändert unsere Welt. Sie bietet unzählige neue Chancen und Möglichkeiten aber sicherlich genauso viele Risiken und Herausforderungen. In Bezug auf Unternehmen sind diese Chancen und Risiken der Digitalisierung jedoch sehr ungleich zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Großkonzernen zu Ungunsten der KMU verteilt. Gleichzeitig besitzen KMU zudem diverse Nachteile im Bereich der Ressourcenausstattung im Vergleich zu Großkonzernen (Demary u. a. 2016). In Deutschland ist diese Tatsache deswegen von immenser Bedeutung, da mehr als 99% aller Unternehmen der Klasse der KMU angehören und fast zwei Drittel aller Erwerbstätigen innerhalb eines KMU beschäftigt sind (Statistisches Bundesamt 2016a). KMU sind somit zentral für die wirtschaftliche Prosperität Deutschlands.
Die Bundes- und Landesregierungen haben in diesem Zusammenhang beschlossen, die KMU bei der unternehmensinternen Digitalisierung zu unterstützen und nicht alleinig die Kräfte des freien Marktes über den Unternehmenserfolg entscheiden zu lassen.
Basierend auf dem Governancekonzept (Bevir 2011; Stoker 1998) bietet diese Arbeit dann Einblicke in die politischen Prozesse, Inhalte und die Resultate politischen Handelns (Anheier 2013) im Zusammenhang mit der unternehmensexternen Unterstützung der Digitalisierung in KMU.
Die Erkenntnisse basieren zum einen auf inhaltsanalytischen Auswertungen der digitalen Agenden Deutschlands (Bundeskanzleramt und Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 2016), Baden-Württembergs (Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration des Landes Baden-Württemberg 2017) und Bayerns (Bayrisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie 2015) sowie auf Primärdaten einer Online-Befragung von KMU in Baden-Württemberg und Bayern.
So kann gezeigt werden, dass an den digitalpolitischen Governanceinstrumenten der Bundes- und Landesregierungen neben staatlichen auch mannigfaltige nichtstaatliche Akteure beteiligt sind. Länderübergreifend lassen sich diese Governanceinstrumente den Bereichen Infrastruktur, Bildung, Ordnungs- und Rechtsrahmen, Verwaltung und Wirtschaft zuordnen, wobei die befragten KMU den Bereichen Infrastruktur und Ordnungs- und Rechtsrahmen eine herausgehobene Stellung in Bezug auf die Relevanz für ihr Unternehmen beimessen. In diesem Zusammenhang bewerten die KMU insbesondere den flächendeckenden Breitbandausbau sowie die Verbesserung der Cybersicherheit und Cyberabwehr als relevant für den Erfolg ihres Unternehmens.
Jedoch kann über clusteranalytische Verfahren auch gezeigt werden, dass teils erhebliche strukturelle Unterschiede in Bezug auf die Relevanzbewertung der Governancebereiche und Instrumente vorliegen.
Zudem kann diese Arbeit auf Basis einer theoretisch, interdisziplinären Synthese politik- und wirtschaftswissenschaftlicher Theoriestränge unter dem Dach des Governancekonzeptes und anschließender Verwendung regressionsanalytischer Verfahren einen ersten Hinweis darauf geben, dass die Relevanzbewertung unternehmensexterner digitalpolitischer Governanceinstrumente innerhalb deutscher KMU teils maßgeblich von der Ausgestaltung der unternehmensinternen Wertschöpfungskette der Unternehmen abhängt.
Für diese Synthese ist auf politikwissenschaftlicher Seite die Governanceordnung nach Anheier (2013) maßgebend, wobei im Bereich der Wirtschaftswissenschaften auf die Transaktionkostentheorie (Coase 1937; Williamson 1975; Williamson 1985; Williamson 1996), den Resource-Based View (Barney 1991; Penrose 1959; Wernerfelt 1984), den Market-Based View (Porter 1979; Porter 1980; Porter 1985) sowie die Resource-Dependence Theory (Pfeffer und Salancik 1978; Pfeffer und Salancik 2003; Selznick 1949) zurückgegriffen wird.
Den Künsten wird spätestens seit der Renaissance eine besondere Vertrautheit mit der Welt zugesprochen; ein Wissen, das auf Gefühl, eine tiefe Empfindsamkeit und einen persönlichen Weltbezug zurückgeht. Ihre Erfahrung und ihre Sicht der Dinge verstehen sie in Materialien, Objekten, Musik und performativen Gesten zu transportieren und zu speichern. Künstlerische Praktiken und Produktionsformen verbinden darüber hinaus Wissen mit Tätigkeit. Auf dieser Grundlage wird ihnen in unterschiedlichen Bildungskontexten eine besondere Wirkung hinsichtlich personaler und interpersonaler Entwicklungsmöglichkeiten zugesprochen. Sie haben daher sowohl im Kontext handlungsorientierter Managementtheorien, allgemein- und zivilgesellschaftlicher Bildungskonzepte als auch in Bezug auf die Ausbildung von Forschungskompetenzen im wissenschaftlichen Umfeld Konjunktur.
Die vorliegende Arbeit befasst sich unter diesen Gesichtspunkten mit der Vermittlung künstlerischer Episteme an Hochschulen und Universitäten. Dabei werden Hochschulprogramme in den Blick genommen, welche Kunst- und Design-Praktiken in Lehrformate jenseits künstlerischer Ausbildungsgänge integrieren. So wird insbesondere gefragt, auf welche Weise sich ökonomische und betriebswirtschaftliche Fachdiskurse Konzepte künstlerischer Wissensproduktion aneignen und mit welchen Begründungen und Praktiken der Transfer geschieht. Nicht zufällig rücken gerade in Zeiten des Kreativimperativs künstlerische und damit Individuum-bezogene Wissensmodelle in den Fokus von Hochschulbildung. Die dazugehörigen Formate, Theorien und Vermittlungsformen sind jedoch vielfältig. Es stellt sich die Frage, ob hier tatsächlich neue Ausbildungskonzepte zum Einsatz kommen oder ob sich lediglich die Strategien verändert haben, durch welche ökonomisches Handeln und Führung gerechtfertigt werden. Die Untersuchung legt das Augenmerk dabei nicht nur auf Didaktik und Rhetorik, sondern auch auf die Untersuchung sozialer Räume, als welche Hochschulen und Universitäten begriffen werden.