@phdthesis{Bishop2022, author = {Esther Bishop}, title = {K{\"u}nstlerische Musikstudieng{\"a}nge. Zwischen Strukturwandel des klassischen Musikfelds und den Bologna-Reformen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:1141-opus4-586}, pages = {134 Seiten}, year = {2022}, abstract = {Wie werden Ver{\"a}nderungen des klassischen Musikfelds systematisch durch das im Zuge der Bologna-Reformen entstandene Konzept von Berufsfeldorientierung in k{\"u}nstlerischen Studieng{\"a}ngen an Musikhochschulen ber{\"u}cksichtigt? Dieser {\"u}bergeordneten Forschungsfrage widmet sich die vorliegende, kumulativ angelegte Dissertation. Sie ist in drei Teile gegliedert: Im ersten wird der Strukturwandel des klassischen Musikfelds im Hinblick auf m{\"o}gliche Berufsfelder beschrieben. So wird deutlich, dass der Blick in k{\"u}nstlerische Studieng{\"a}nge und die Frage nach deren Ber{\"u}cksichtigung ver{\"a}nderter Berufsfelder dringlich sind. Mit den Bologna-Reformen wurde Berufsfeldorientierung als Ziel von hochschulischer Bildung verankert, wobei die Operationalisierung den F{\"a}chern obliegt. Die aktuell beobachtbaren Ans{\"a}tze werden im Kontext der Besonderheiten k{\"u}nstlerischer Lehre an Musikhochschulen er{\"o}rtert. Teil zwei beinhaltet die drei einzelnen empirischen Publikationen, die den Kern der Dissertation bilden. Publikation eins ist eine Absolvent:innenstudie (N=319) k{\"u}nstlerischer Musikstudieng{\"a}nge. Es wird sichtbar, dass auch in Deutschland ein Trend zu mehr freischaffenden Musiker:innen besteht und die freischaffende T{\"a}tigkeit andere F{\"a}higkeiten erfordert als der Beruf als Orchestermusiker:in, der st{\"a}rker arbeitsteilig strukturiert ist. Auch eine Zur{\"u}ckhaltung gegen{\"u}ber der Auseinandersetzung mit berufsfeldorientierenden Studienangeboten konnte belegt werden. Publikation zwei ist eine Curriculum-Analyse, die die relative Relevanz curricular verankerter, berufsfeldorientierter Lehrveranstaltungen erhebt. Es wurde eine Vollerhebung aller k{\"u}nstlerisch instrumentalen Bachelor- (39) und Masterstudieng{\"a}nge (79) deutschlandweit durchgef{\"u}hrt. {\"U}ber die Gruppierung der Module wurde deutlich, dass f{\"u}r Bachelor- und Masterstudieng{\"a}nge weniger als 2 Prozent der Gesamtstudienleistung auf berufsfeldorientierende Themen entfallen. Publikation drei untersucht die Rolle, die formale Curricula im Hochschulalltag spielen, und verwendet dazu das Modell des situierten Curriculums. So werden fachkulturelle Eigenheiten sichtbar, die die Praxis um die Curricula beeinflussen. Es wird deutlich, dass ein Kompetenzkonstrukt f{\"u}r das k{\"u}nstlerische Hauptfach fehlt, eine starre Struktur der Studieng{\"a}nge wenig zu Reflexion {\"u}ber die berufliche Anschlussf{\"a}higkeit anregt und eine Hochschuldidaktik an Musikhochschulen noch nicht etabliert ist. In Teil drei wird eine organisationstheoretische Rahmung der drei empirischen Publikationen vorgenommen. Aus einer neo-institutionalistischen Perspektive wird diskutiert, zu welchem Bild sich die Anforderungen des Felds klassischer Musik auf die Entwicklung der Musikstudieng{\"a}nge als Teile hochschulischer Organisationen f{\"u}gen. Auf angewandter Ebene werden Konsequenzen der vorliegenden Ergebnisse f{\"u}r die Hochschulentwicklung diskutiert. Wegen der hohen Anwendungsorientierung der Dissertation und der N{\"a}he zum Feld wird eine Reflexion der Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation im Laufe des Dissertationsprojekts eingef{\"u}gt. Abgeschlossen wird die Dissertation mit {\"U}berlegungen zu Verwendungsm{\"o}glichkeiten in der Entwicklung innovativer k{\"u}nstlerischer Studieng{\"a}nge.}, language = {de} }